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Die frischgebackenen Weltmeister Schnetzer/Feurstein - Foto: Monika Schrott/ÖRV

Österreichs Radballer krönen perfektes Turnier mit WM-Gold, Kunstradduo erobert Bronze

Am Schlusstag der Hallenrad- und Kunstradweltmeisterschaften in Gent gewannen Patrick Schnetzer und Stefan Feurstein das spannende Finale der Radballer gegen Deutschland mit 6-4. Damit setzte Schnetzer nicht nur seine Medaillenserie bei Weltmeisterschaften fort, für den 28-Jährigen ist es die zwölfte Medaille in Folge, sondern er durfte sich auch zum achten Mal in seiner Karriere das Regenbogentrikot überstreifen, erstmals mit Feurstein. Schon zuvor holten die beiden Vorarlbergerinnen Rosa Kopf und Svenja Bachmann Bronze im Kunstradzweier der Frauen. Damit beendet Österreich die Titelkämpfe mit drei Medaillen, nachdem am Freitag schon Marcel Schnetzer und Katharina Kühne im Offenen Zweier gewonnen hatten.

„Das war die Krönung der Saison“, erklärte Schnetzer nach dem Finale und fügte an: „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und sind überglücklich, dass wir es geschafft haben.“ Nachdem sie in der Vorrunde schon ungeschlagen blieben, setzte das rot-weiß-rote Duo seinen Erfolgsrun auch im Halbfinale fort, wo sie Gastgeber Belgien mit 7-2 in das Kleine Finale verwiesen. Für die Österreicher hingegen wartete der Kampf gegen die Goldmedaille gegen Titelverteidiger Deutschland.

Das Spiel um die Goldmedaille begann gleich mit einem Kaltstart für das rot-weiß-rote Duo. Die Deutschen erzielten früh die 0-1 Führung, doch praktisch im Gegenzug konnte Feurstein wieder ausgleichen. Danach war die Partie geprägt vom taktischen Geplänkel. Die nächste Schrecksekunde für das in der Vorrunde so bärenstarke Team aus Österreich folgte aber dann gleich. Bei einer Abwehraktion stürzte Schnetzer unglücklich auf sein Rad und musste eine Behandlungspause nehmen.

Kurz darauf nützten die Deutschen einen Fehler der Österreicher, stellten auf 1-2. „Eigentlich wollten wir das Spiel ruhig angehen, haben aber Fehler gemacht. Ich dachte mir, wir dürfen das Spiel jetzt nicht wegschmeißen und müssen uns zurückkämpfen“, schilderte Schnetzer den hektischen Auftakt. Die beiden Vorarlberger ließen aber nicht lange auf den Ausgleich warten, diesmal war es Schnetzer der für das 2-2 sorgte. Mit diesem Spielstand ging es dann nach sieben Minuten in die Halbzeitpause. Nach dieser gingen die Österreicher dann erstmals in Führung. Sehenswert spielte das Duo die deutsche Abwehr aus und stellte auf 3-2.

Vier Minuten vor Ende der Partie glichen die Deutschen aus und gingen kurz darauf mit 3-4 wieder in Führung. Im Nachschuss einer Ecke stellten die Österreicher auf 4-4 und gingen zwei Minuten vor dem Ende wieder mit 5-4 in Führung, nachdem Schnetzer zuvor schon bei einem Weitschuss die Stange traf. „Das war eigentlich das Geheimnis unseres Turniers. Wir haben uns immer zurückgekämpft“, so Schnetzer, der dann 35 Sekunden vor dem Ende auf 6-4 stellte und den achten WM-Titel für sich fixierte, den ersten allerdings mit seinem neuen Partner. „Wir verstehen uns echt toll und sind ein gutes Team“, sagte Schnetzer abschließend.

Schon davor Im Zweier der Kunstradfahrerinnen sorgte das vorarlbergerische Duo Rosa Kopf und Svenja Bachmann für eine weitere rot-weiß-rote Medaille. Zum vierten Mal in Folge eroberten die beiden Athletinnen Bronze in ihrer Sportart. „Deswegen waren wir auch ziemlich cool vor dem Finale gewesen“, erklärte Bachmann, die im Sommer wohl noch nicht von einer Medaille träumen konnte. Nach einer Coronaerkrankung erfolgte ein Handgelenksbruch, weswegen das Duo die EM in Ungarn verpasste. Nach der ausgestandenen Handverletzung kämpfte sie noch mit einer hartnäckigen Infektion. „Das bedeutete alles eine lange Trainingspause, umso schöner ist es nun zu zeigen, dass wir unser Niveau gehalten haben“, strahlte Bachmann.

„Als Team musst du immer zusammenhalten, egal wie es läuft. Man verliert gemeinsam und man gewinnt gemeinsam. So konnten wir auch die schwere Zeit im Sommer überstehen“, fügte ihre Partnerin Kopf an. Schon in der Vorrunde belegten sie den dritten Platz und im Finale wiederholten sie ihre gute Leistung, welche in der Bronzemedaille resultierte. „Es ist mehr als gut gelaufen für uns und damit sind wir sehr zufrieden“, erklärte Kopf.

Im Einer der Männer landete Marcel Schnetzer, der am Freitag schon im Offenen Zweier mit seiner Partnerin Katharina Kühne die Bronzemedaille eroberte, auf dem sechsten Rang. Der Bruder vom frischgebackenen Radball-Weltmeister zeigte einen guten Wettkampf in seiner zweiten Disziplin bei dieser WM. Sein Teamkollege Christopher Schobel wurde Zehnter.

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