Cyclo-Cross News

Foto: E. Teubenbacher Helen Wyman und Nadja Heigl noch Rad an Rad

2. UCI-Cross-Rennen in Österreich: Hochklassiges Jubiläum des Int. Sparkassen GP Stadl-Paura

Nach Ternitz im Oktober war am Sonntag das Pferdezentrum Stadl-Paura Schauplatz einer internationalen Quertfeldeinveranstaltung der Kategorie UCI-C2. Die Sportler aus sechs Nationen erwarteten winterliche Bedingungen.

Der trockene und gefrorene Schneeboden verlangte kontrolliertes Kurvenfahren, die Schrägfahrten und ruppigen Anstiege waren glatt und führten immer wieder zu Ausrutschern und unfreiwilligen Laufeinlagen. Für die zahlreichen Zuschauer boten diese Verhältnisse ein Spektakel pur.

Das 40-Minuten Rennen der Amateure, Junioren und Master nahmen 47 Fahrer in Angriff. Der Junior Stefan Kovar (Wiener Sportklub) konnte sich in der Anfangsphase des Rennens kurz absetzen, als einziger Fahrer des Feldes übersprang er die künstlichen Hindernisse gekonnt mit dem Rad. Nach Problemen mit seiner Maschine platzierte er sich auf Rang sieben. Den Sieg holte sich der tschechische Master I-Fahrer Ondrej Zelený vor Amateurmeister Tom Mair und Christian Isak. Das hochklassige Niveau unserer tschechischen Nachbarn dokumentierte der U-17 Fahrer Daniel Mráz. Nachdem er überlegen das U-17 Rennen gewonnen hatte, startete er auch über 40 Minuten und belegte Platz Fünf.

Erster Höhepunkt des Tages war das UCI-C2 Rennen der Frauen-Elite, das 14 Konkurrentinnen aus fünf Nationen in Angriff nahmen. Dabei standen die Britin Helen Wyman, immerhin Zehnte der Weltrangliste, und Österreichs WM-Bronzemedaillengewinnerin, Nadja Heigl, im Mittelpunkt des Interesses. Leider wurde Wyman in der ersten Runde durch einen Defekt weit zurückgeworfen und nur mit einer beachtenswerten Aufholjagd konnte sie sich noch Platz Sieben erkämpfen. An der Spitze jedoch lieferten sich über beinahe die gesamte Renndistanz Heigl und Jana Czeczinkarová (CZE) ein Duell. In der letzten Rennphase steigerte die österreichische Meisterin, die ihre Gegnerin lange beobachtet hatte, das Tempo und feierte schließlich einen sicheren Sieg. Mit Joyce Vanderbeken aus Belgien war das Podium komplett. Beachtenswert die Leistung der Juniorin Cornelia Holland als Fünftplazierte.

Abschluss und zweiter Höhepunkt des abwechslungsreichen Renntages war das UCI-C2 Rennen der Männer Elite. Hier standen 24 Athleten aus sechs Nationen am Start. Das Rennen entwickelte sich nach einer höllisch schnellen Startrunde zu einem Krimi mit ständig wechselnden Positionen. Vier Fahrer, nämlich Routinier Emil Hekele (CZE), Marek Konwa, achtfacher polnischer Meister, Marcel Wildhaber (SUI) und Lander Loockx (BEL) lieferten sich über 40 Minuten tolle Scharmützel, wobei auch der slowakische Meister Ondrej Glajza mit nur wenig Rückstand in Lauerpositon fuhr. In der Schlussrunde drückte allerdings Loockx, der Zweite des Vorjahres, noch einmal aufs Tempo, fuhr eine Runde in Rekordzeit (unter 6Min50, Schnitt beinahe 25km/h) und gewann sieben Sekunden vor Konva und vierzehn vor Hekele, der immerhin schon 41 Jahre alt ist. Als bester Österreicher platzierte sich Philipp Heigl auf Platz Zwölf und verpasste damit knapp UCI-Punkte. Pech hatte der im ÖRV-ZMS Cup führende Manfred Zöger. Nach einem Ausrutscher in der Startrunde reichte es nur mehr zu Platz 16.

Die Ing. Karl Bauer Halle, in der auch ein Kinderrennen mit zahlreichen Startern stattgefunden hatte, war am späten Nachmittag Rahmen der würdevollen Siegerehrung. Dort gab es für die Zuschauer auch reichlich Verpflegung. Bernhard Gerstbauer und sein Team vom RC ARBÖ Grassinger Lambach hatten das 10. Jubiläum zu einer sehenswerten Veranstaltung gemacht.

 

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