Cyclo-Cross News

Foto: E. Teubenbacher

Tiroler Landesmeisterschaften im Querfeldein

Gleich bei zwei nationalen Querfeldeinrennen ging es dieses Wochenende in Kitzbühel um die Preise von Radsport Stanger. Dabei konnten Österreichs Crosser ihr Punktekonto im Schwalbe ÖRV-Querfeldeincup powered by ZMS kräftig auffetten, da bei national ausgeschrieben Rennen höhere Punkte vergeben werden.

 

 Während das Hahnenkamm-Wochenende, das Tennisturnier und die Österreichrundfahrt im jährlichen Sportkalender der Gamsstadt Kitzbühel als Highlights stehen, waren die Querfeldeinspezialiste nun erstmals nach Kitzbühel geladen. Im Gelände der Fleckalmbahn wurde an zwei Renntagen kräftig Gas gegeben. Ein Kurs der seine Tücken hatte, wartete auf die Fahrer. Eine lange Wiesenpassage, eine zähe Forststraßenauffahrt, Pump-Track-Bahn, eine steile Abfahrt, dann die Wand von Kitzbühel, nur laufend zu bewältigen, und die ehemals längste MTB-Abfahrt Österreichs, der Fleckalm Trail ins Ziel, erwartete die Sportler, auf der 1.700-Meter langen Runde. Die Gegend um das Kitzbüheler Horn und den Wilden Kaiser zeigte sich am ersten Renntag nicht von der einladenden Seite. Strömender Regen machte die ohnehin schon schwierige Strecke für viele Fahrer zur echten Herausforderung.

Im Rennen der Masterfahrer und Junioren, kam es zum Schlagabtausch der österreichischen Meister. In einem spannenden 40 Minuten Duell bis zur letzten Runde, setzte sich dann im Sprint der Österreichische Meister der Junioren, Stefan Kovar, vom Veranstalter Verein Radsport Stanger gegen den Österreichischen Meister der Master II, Johann Bartl, von ARBÖ SPK Neunkirchen durch und feierte einen viel umjubelten Sieg. Auf Rang Drei landete der heuer sensationell agierende Alexander Hajek. Mastermeister der Klasse 1, Jürgen Pechhacker, musste sich mit Rang 4 begnügen, nachdem in der letzten Runde die Kraft nicht mehr gereicht hatte.

 Im Rennen der Elite kam es zum Schlagabtausch der letztjährigen Cupkontrahenten Philipp Heigl und Manfred Zöger. Das Zünglein an der Waage in diesem Rennen war der Zweite der Serbien Rundfahrt, Moran Vermeulen. Der junge Ramsauer, der heuer auf der Straße Top Ergebnisse für die Grazer Mannschaft WSA KTM erreicht hat, konnte sich, obwohl aus der letzten Reihe gestartet, zwischenzeitlich sogar in Führung bringen. Am Ende aber hatte dann Philipp Heigl, Cupgewinner 2018/19, das besserer Ende für sich. Er feierte eine klaren Sieg vor Manfred Zöger vom Picher Racing Team. Rang Drei erkämpfte Moran Vermeulen.

Am Sonntag zeigten sich dann die Kitzbüheler Alpen von ihrer schönen Seite. Es war zwar leicht bewölkt, aber zwischendurch gab es auch immer wieder Sonnenschein. Dazu blinzelte schon der Schnee von den Bergen. Neben dem Cuprennen waren am Sonntag auch die Tiroler Landesmeisterschaften in allen Klassen angesagt. Das bedeutete für den Veranstalter erhöhtes Gedränge auf der Rennstrecke. Das Rennen zwei des Tages war mit ca.40 Starter auch der größte Block dieses Wochenendes. Erfreulich, einige Junioren mehr erschwerten das Rennen für die Masters. Am Ende sah man einen Start-Ziel Sieg des MTB-XC JUN-Meister und auch WM-Teilnehmers, Marco Schrettl, vom Union Raiffeisen Radteam Tirol, vor dem heurigen Sieger der Oststeiermark-Rundfahrt, Alexander Hajek, vom RC Steiner Shopping Purgstall, auf Rang Drei als bester Masterfahrer ein Tiroler, Gerhard Omminger, vom RSV Weer-Kolsass. Auf den weiteren Rängen: ein starker Peter Krebs, Johann Bartl und Jürgen Pechhacker. Wermutstropfen am Rande: Es verirrten sich gerade Mal zwei Elite-Damen an diesem Wochenende nach Kitzbühel, und sie waren auch nur am Sonntag am Start.

Das Rennen der Elite, Amateure und Fahrer mit Bike-Card entwickelte sich ähnlich wie am Vortag. Allerdings setzte sich Philipp Heigl bereits in der ersten Runde an die Spitze und gab diese bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab. Manfred Zöger mühte sich anfangs an Heigl dran zu bleiben, was ihm aber nur bis zur Halbzeit des Rennes gelang. Hinter diesen beiden entbrannte ebenfalls ein Zweikampf zwischen Christoph Mick und Moran Vermeulen. Im letzten Drittel des Rennens konnte sich der für den OÖ-Verein Bike Next 125 Hackl-Lebensräume fahrende Wiener, Christoph Mick, durchsetzen und belegte Rang drei. Nach den Rängen 7 und 5 in den ersten beiden Rennen ist Mick somit der erste Verfolger von Heigl und Zöger im Cup. Moran Vermeulen wurde Vierter und der aktuelle MTB-XC-Master Europameister, Gerald Hauer, sicherte sich in einem starken Finish noch Rang 5 vor dem Lambacher Dominik Hager.

Notiz am Rande: Mit Maurizio Vandelli stand der Sieger der Österreichrundfahrt 1999 am Start. Er war damals Etappensieger am Kaunertaler Gletscher vor Georg Totschnig. In seinen Anfängen war Vandelli auch ein Top-Querfeldeinfahrer. Er vertrat Italien bei der Quer WM 1986 und 1989 und war italienischer Vize-Meister 1989. Leider konnte er nach techn. Problemen das Rennen nicht beenden.

Die Teilnehmer und Zuschauer konnten ein perfekt organisiertes Querfeldeinwochenende in Kitzbühel erleben. Damit war es auch ein toller Einstand für die Querszene in Tirol. DasRennen wurde im Vorfeld ermöglicht durch die Initiative von Ferdinand Fuchs und Franz Steiner, die beiden Old Boys, die auch für Radsport Stanger seit heuer in die Pedale treten. Großer Dank gebührt dem gesamten Team von Radsport Stanger mit seinem Chef Raimund Stanger und auch dem Ex-Bahntrainer Roland Wafler, der einen tollen Job in Kitzbühel abgeliefert hat. Mit 110 Teilnehmern an beiden Renntagen, war man auch angesichts des Wetters hochzufrieden. Die Veranstaltung verlangt nach einer Wiederholung. Der Querfeldeinsport würde sich freuen, auch im Jahr 2020 wieder Bestandteil der Kitzbüheler Sportszene zu sein.

Text: Walter Ameshofer

Foto: Ernst Teubenbacher

 

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