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(c) Bernhard Bergmann

Oststeiermark-Radjugendtour mit Georg Preidler als „Schirmherr“

Die 31. Auflage der traditionellen Rad-Jugendtour vom 4. bis 7. August in der Tourismusregion Oststeiermark hat einen sehr prominenten Unterstützer gewinnen können: der Steirer Georg Preidler, kommender Olympia-Starter und heuer schon bei Giro und Tour dabei, hat sich sehr gerne in den Dienst der guten Sache gestellt.

Georg Preidler, warum ist ihnen als arriviertem Giant-Alpecin-Profi diese Nachwuchs-Rundfahrt ein Anliegen ?

„Ich schätze die Oststeiermark seit Jahren als effektives Trainingsgebiet. Viele verkehrsarme Nebenstraßen, ein ständiges Auf und Ab, dazu kenne ich Florian Gaugl (Anm: Hrinkow Advarics) sehr gut, er ist in Pöllau daheim,wir fahren sehr oft gemeinsam trainieren.“

Sie haben auch privaten Bezug zur Oststeiermark ?

„Ja, meine Mutter stammt aus Weiz, meine Großmutter lebt noch dort, und ich war ein meiner Jugend sehr oft im Stubenbergsee baden. Auch mein erster Trainer, Richard Kachelmaier ist Oststeirer (aus Birkfeld). Er hat mich im Frühjahr angesprochen, ob ich nicht eine Art Patronanz für dieses Etappenrennen übernehme. Habe ich sehr gerne gemacht. Ich selbst bin ja nie die Jugendtour gefahren, weil ich erst mit 17 Jahren mit dem Radsport begonnen habe.“

Georg Preidler, sie sind erstmals bei Olympischen Spielen dabei: Was darf man bei ihrer Premiere im Einzelrennen und Zeitfahren in Rio sportlich erhoffen?

„Ein Straßenrennen bei Olympia ist völlig unkontrollierbar, heisst es. Und wir sind ja nur zu zweit. (mit Stefan Denifl). Insofern muss man auf irgendwelche Allianzen im Rennen hoffen. Und im Zeitfahren wäre ein Rang um Platz zwanzig schon super. Ich bin mental auf viel Stress eingestellt und hoffe, das ich in Brasilien damit gut umgehen kann. Ich werde jedenfalls auch in Rio mit den jungen Burschen Kontakt halten und schauen, wie es ihnen bei der Jugendtour geht.“

Mittlerweile hat U 17- Bundestrainer Richard Kachlmaier sein Nationalteam zusammengestellt: Paul Bleyer, Alexander Gratzer (beide Stmk), Jakob Reiter, Fabian Steininger (beide OÖ), sowie der Niederösterreicher Lukas Viehberger und Christian Rammer (T).

Die sportlichen Erwartungen der heimischen Nachwuchs-Elite sind angesichts der sehr starken ausländischen Konkurrenz (insgesamt 20 Teams aus 14 Nationen) in realistischen Dimensionen angesiedelt: „Bei einer Etappe auf dem Stockerl zu stehen, wäre schon toll“, sagt Kapitän Paul Bleyer. Der Rapso-Knittelfeld-Fahrer ist derzeit im österr. Nachwuchscup der bestplatzierte Österreicher, er spekuliert auch auf einen Gesamtplatz unter den ersten Zehn. Die Strecke hat er sich (im Auto) schon genau angeschaut „die dritte Etappe mit einigen schwierigen Anstiegen würde mir schon sehr liegen“.

Viele Spitzenfahrer sind in den vergangenen Jahren (auch) über diese Jugendtour groß geworden. Georg Totschnig, Peter Luttenberger, Bernhard Eisel, Stefan Denifl haben sich dort ihre ersten Sporen verdient. Oder auch ausländische Gäste, die später für Furore gesorgt haben: Philippe Gilbert, Tom Boonen, Roman Kreuziger, Marcel Kittel sind allesamt als Teenager bei dieser Jugendtour am Start gewesen. Klar, dass für den heimischen Nachwuchs die Trauben immer sehr hoch hängen: der Villacher Jan Sokol (heute WSA-Greenlife) sorgte 2006 für den letzten heimischen Gesamtsieg. Auf Platz vier landete damals ein junger Slowake namens Peter Sagan.......

Die vier Etappen mit insgesamt fast dreihundert Kilometern und knapp zweitausend Höhenmetern haben es jedenfalls in sich: 1.Etappe: Bad Waltersdorf – Stubenberg ( 72 km), 2.Et.: Fürstenfeld – Pöllau (66 km), 3. Et.: Miesenbach – Vorau (72 km), 4. Et: Passail -Bad Waltersdorf (82 km). Etappenstart ist jeweils um 17 Uhr, nur die Schlußetappe wird in Passail bereits um 10 Uhr gestartet.

Die feierliche Eröffnung der heurigen 31. Oststeiermark-Radjugendtour findet am Mittwoch, 3.August ab 16 Uhr im Kulturzentrum Bad Waltersdorf statt.

44. Hartbergerland Weltradsportwoche

Nur wenige Tage nach diesem großen Nachwuchsrennen sind die älteren Jahrgänge in der Oststeiermark im Einsatz: bei der 44. Auflage der Weltradsportwoche vom 11. bis 21. August werden wieder an die tausend Hobby-Rennfahrer der verschiedenen Masters-, Amateur - und Frauen-Klassen aus nahezu der ganzen Welt in Hartberg und Umgebung versammelt sein. Der logistische Aufwand ist groß: es werden rund 190 (!) Rennen in den verschiedenen Kategorien durchgeführt, diese sportliche Programm läuft bis zu zwölf Stunden täglich. Heuer sind fünf amtierende Weltmeister der Mastersklasse dabei, darunter als einziger Österreicher der Steyrer Gerhard Hrinkow. Die Weltradsportwoche gilt ob ihrer Länge – sie erstreckt sich über elf Tage – als eine der weltweit größten und beliebtesten Veranstaltungen für ambitionierte und jung gebliebene Hobby-Radsportler.

 

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