Mit einer gemeinsamen Radtour verabschiedete das Tirol Cycling Team seinen Kapitän Harald Totschnig. Tirols Radsport-Aushängeschild beendet mit 39 Jahren und einer erfolgreichen Saison 2013 seine Rad-Karriere.
Zillertal. „Er wird uns fehlen“, war der allgemeine Tenor bei dieser letzten gemeinsamen Ausfahrt mit Harald Totschnig, die das Tirol Cycling Team und seine Freunde auf die Zillertaler Höhenstraße führte. „Ich habe unseren jungen Fahrern schon lange einmal versprochen, dass wir gemeinsam auf den höchsten Punkt der Höhenstraße fahren, darum hab ich mir diese Tour als letzte Ausfahrt meiner Profikarriere gewünscht“, meinte Harald Totschnig lachend. Wie in seiner Profikarriere suchte Harald Totschnig auch für die Abschiedstour eine Herausforderung: Zwischen Schneefeldern und bei herrlichem Herbstwetter kurbelten seine Teamkollegen mit ihrem Kapitän auf 2200 Meter hinauf in die Zillertaler Bergwelt.
Totschnig als „Edelhelfer“
Leicht machten ihm seine Teamkollegen den Abschied nicht. Zuerst bekam Harald von seinen jungen Teamkollegen ein Rad mit einer Übersetzung, die nicht gerade für eine der steilsten Bergstraßen Tirols geeignet ist. Der größte Kranz hinten mit 21 Zähnen – da meinte sogar der Bergfex Totschnig: „Seid ihr verrückt?“ Es sei verraten: Totschnig fuhr die Rampen die Höhenstraße problemlos mit dieser Übersetzung hinauf. Und nicht nur das: Zeitweise fuhr der langjährige Teamkapitän auch mit einem Hänger den Berg hinauf, gefüllt mit „Zillertaler Radler“ und dem Proviant für die ganze Truppe. Totschnig nahm‘s gelassen und meinte: „So schnell geht es und man wird vom Kapitän zum Edelhelfer und Wasserträger.“
Eine vorbildliche Karriere
Für Thomas Pupp, Teammanager des Tirol Cycling Teams, ist die Karriere von Harald Totschnig ein Beispiel für Einsatzwillen und Teamfähigkeit. „Wir bedanken uns herzlich bei Harald. Er hat in den vergangenen Jahren für das Team tolle Arbeit geleistet, das Team wie kein anderer vertreten und war für unsere jungen Fahrer ein echtes Vorbild.“
Harald Totschnig begann mit seiner Radkarriere sehr spät. Erst mit 26 Jahren entschloss er sich dazu. Jetzt ist für ihn der richtige Zeitpunkt, um ins Berufsleben zurückzukehren und sich noch mehr um seine Familie zu kümmern. „Ich freu mich jetzt auf mehr Zeit für meine zwei Kinder Luca und Matteo sowie meine Freundin Maria! Und nach einer sehr guten Saison 2013 ist es auch ein bisserl leichter aufzuhören“, meint der Zillertaler und schaut zufrieden auf die schneebedeckten Hänge der Zillertaler Bergwelt.