Gogl wird in Frankreich auf Etappenjagd gehen

27. August 2020
Veröffentlicht in Straße

Als er am 2. Juni 2019 den Giro d’Italia beendete, konnte Michael Gogl (NTT Pro Cycling) im Alter von 25 ein erstes großes Häkchen in seiner Karriere machen. Denn innerhalb von drei Jahren hatte er alle drei großen Landesrundfahrten im Radsport erfolgreich beendet. Nun wartet auf den Wolfsegger seine dritte Tourteilnahme, die er in seiner neuen südafrikanischen Mannschaft in einer speziellen Rolle ausführen wird.

„Zum ersten Mal in meiner Karriere werde ich bei einer GrandTour als Road Captain arbeiten. Die Aufgabe teile ich mir mit Roman Kreuziger bei uns im Team“, berichtete Gogl, der nach drei Jahren bei Trek-Segafredo im Winter zum NTT Pro Cycling Team wechselte. Dort nominierte ihn der neue Teamboss Bjarne Riis für die Frankreich-Rundfahrt, nachdem er den Oberösterreicher zuvor schon mit einer Kapitänsrolle bei der Strade Bianche ausstattete. Dieser zeigte ein beherztes Rennen und landete auf dem neunten Tagesrang.

Im Gegensatz zu vielen Teams legt die südafrikanische Mannschaft bei der Tour 2020 kein großes Augenmerk auf die Gesamtwertung. „Wir werden auf Etappenjagd gehen“, bestätigte Gogl, der zuletzt bei den Nationalen Meisterschaften den Sieg nur hauchdünn verpasste.

Gemeinsam mit dem frischgebackenen italienischen Champion Giacomo Nizzolo, dem Amstel-Gold-Sieger von 2018 Michael Valgren, dem kletterstarken Domenico Pozzovivo, dem Südafrikaner Ryan Gibbons, dem dreifachen Tour-Etappensieger Edvald Boasson Hagen aus Norwegen, dem Deutschen Max Walscheid sowie dem Tschechen Kreuziger jagt der Österreicher den achten Touretappenerfolg für das einzige WorldTour-Team vom afrikanischen Kontinent.

„Schon der Auftakt wird richtig hart rund um Nizza, aber ich bin recht zufrieden mit meiner Form und auch die Beine haben am Wochenende bei den Nationalen Meisterschaft gut gedreht. Von dem her freue ich mich auf die Tour“, so Gogl, dessen bestes Grand Tour-Tagesergebnis ein vierter Platz bei der Vuelta a Espana 2016 war, als er Teil einer größeren Ausreißergruppe im Baskenland war. Bei der Tour 2020 jagt er nun einen Etappenerfolg, was bislang mit Max Bulla (1931) und Georg Totschnig (2005) erst zwei seiner Landsleute gelang.