Bonjour Le Tour: Das Frankreich-Tagebuch von Felix Großschartner - Teil 2 – Regen zum Auftakt

30. August 2020
Veröffentlicht in Straße

Für Hektik pur zum Auftakt der 107. Tour de France sorgte nicht nur die hügelige Schleife mit engen Abfahrten rund um Nizza, sondern auch der Regen, der kurz nach dem Start der Etappe einsetzte. Zahlreiche Stürze prägten das Bild des Auftakts, der dann im Massensprint endete.

Die fünf Österreicher im Tourfeld zeigten sich immer wieder im TV-Bild und hatten einen arbeitsintensiven Tag. Von diesem berichtet Felix Großschartner, der in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Frankreich-Rundfahrt am Start steht. Seine Eindrücke vom Debüt und dem regnerischen Auftakt präsentiert er in seinem Tagebuch:

 

Hi!

Ihr werdet die erste Etappe ja eh alle im Fernsehen verfolgt haben. Von Beginn an regnete es und es war extrem rutschig. An sich war das Rennen sehr entspannt, aber aufgrund der Straßenverhältnisse war es kein leichter Tag.

Unsere Hauptaufgabe war unsere beiden Kapitäne gut durch die Etappe zu begleiten. Das heißt für uns vorne fahren und sie aus dem Wind nehmen. Wenn ich mich gut fühle, dann tue ich mir auch leicht auf Position zu fahren. Und das war auch der Fall und so war ich den ganzen Tag weit vorne im Feld um unseren Kapitän Emanuel Buchmann aus jeglichen Problemen raushalten. Das ist ganz gut gelungen.

Bei den vielen Stürzen waren wir zum Glück nicht sehr betroffen. Lennard Kämna hat es zwar erwischt und auch Lukas Pöstlberger, aber im Grunde sind wir ganz gut durchgekommen und Peter Sagan ist am Ende noch auf den fünften Rang gesprintet.

Die letzten beiden Hügel und die Abfahrten sind wir im Feld neutralisiert gefahren und einige Fahrer waren da schon weit hinter dem Feld. Das Tempo wurde rausgenommen und so sind fast alle wieder herangerollt. Es war aber definitiv die richtige Entscheidung im Feld, denn in der letzten Abfahrt waren viele Ölspuren und wären wir im Renntempo gefahren, hätte es noch viel mehr Stürze gegeben. Das Wichtigste ist aber, dass wir als Team gesund durch die erste Etappe gekommen sind.

Von den Zusehern war überraschend viel los, aber jeder trägt brav Maske. Die Vorfreude auf morgen ist schon groß, auch deshalb, weil unser Kapitän Emanuel Buchmann sich gut gefühlt hat. Er war bei der Dauphiné schwer gestürzt und das heute war ein gutes Zeichen. Die ganze Woche kämpfte er noch mit seiner Leistung, jetzt sind wir aber sehr zuversichtlich für die nächsten Tage.

Bis bald!

Euer Felix!