Bonjour Le Tour: Das Frankreich-Tagebuch von Felix Großschartner - Teil 3 – Nach der Etappe ist der Tag noch nicht vorbei

31. August 2020
Veröffentlicht in Straße

Gleich am zweiten Tag wartete die erste Bergprüfung auf das Feld bei der 107. Tour de France. Am Ende übernahm mit Tagessieger Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) ein heimischer Fahrer das Maillot Jaune. Die Favoriten beäugten sich genau, große Abstände im Gesamtklassement erzeugte die bergige Schleife rund um Nizza noch nicht.

Während Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe) und Michael Gogl (NTT) sich unter die Ausreißer des Tages mischten, hatten die restlichen drei Österreicher einen arbeitsintensiven Tag im Feld. Von diesem berichtet Felix Großschartner, der in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Frankreich-Rundfahrt am Start steht. Seine Eindrücke präsentiert er in seinem Tagebuch:

Hi!

Schon am zweiten Tag der Tour wartete die erste Bergetappe. Für uns ist sie ganz gut gelaufen. Emanuel Buchmann und Maximilian Schachmann sind mit den Favoriten ins Ziel gekommen und wir sind wieder halbwegs sturzfrei durch den Tag gekommen.

Etappenschluss war um knapp 18:00 Uhr, wir Helfer knapp zehn Minuten nach dem Sieger in Nizza angekommen und dann ist ja der Tag noch nicht beendet. Es geht dann ins Hotel, Duschen und um 20:30 sind wir dann mit dem Essen fertig. Danach folgt die Massage und gegen 22:00 Uhr bist du dann fertig.

Im Zimmer wird dann Netflix aufgedreht, im Moment sehen wir Trailer Park Boys. Später kommen noch die Trainer zu uns und wir besprechen den Tag, die Taktik und unsere Werte. Und dann ist endlich Schlafenszeit und der Tag auch wirklich zu Ende.

Ein Highlight haben auf der Etappe gestern meine beiden Landsleute und Freunde Lukas Pöstlberger und Michael Gogl gesetzt. Die beiden waren in der Ausreißergruppe des Tages, haben sich dort toll präsentiert.

Hinten ist man aber ziemlich beschäftigt und verfolgt die Situation zwar ein bisschen, aber nicht so mit großer Aufmerksamkeit wie die Zuseher vorm TV-Schirm. Wir haben da nicht so viel Zeit zum Nachdenken.

Natürlich hofft man, wenn man eigene Fahrer in der Gruppe hat, dass sie es schaffen, aber man sieht ja auch die Nachführarbeit im Feld und weiß schnell, ob es was wird oder eben wie gestern nicht.

Bis bald!

Euer Felix!