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Matthias Krizek bei seinem Abschiedsrennen - Foto: Reinhard Eisenbauer

Matthias Krizek blickt nach Karriereende auf eindrucksvolle Jahre zurück

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendete Matthias Krizek beim Lagerhaus Grand Prix in Korneuburg, nur unweit seiner Heimat in Wien, sein letztes Radrennen als Zweiter. Der 32-Jährige erklärte danach seinen Rücktritt vom Profisport, der ihn fast sein halbes Leben begleitete.

„Irgendwann muss jeder mal aufhören und ich wollte die Entscheidung selber treffen. Der Radsport hat mein Leben geprägt und war ein großer Teil der letzten 15 Jahre“, resümierte der für das Team Felbermayr Simplon Wels fahrende Athlet. Er wird dem Sport aber in Zukunft erhalten bleiben, zum einen weil er in das von René Haselbacher geleitete Unternehmen RH77 beruflich einsteigt, zum anderen weil er sich auch vorgenommen hat, in der Zukunft eine Funktion als Sportlicher Leiter wahrzunehmen.

Sportlich konnte der Wiener auf viele Highlights zurückblicken, fuhr für österreichische wie auch internationale Mannschaften. 2011 wurde er Österreichischer Meister auf der Straße. „Das war gleich in meinem ersten Elitejahr“, erinnerte sich Krizek, der damals als Solist das Rennen in Eisenstadt gewinnen konnte. Damals bestritt er Rennen für das Team Marchiol aus Italien, dass damals die Nachwuchsfahrer für Liquigas – Cannondale ausbildete.

„Ich habe nach meinen U23-Jahren die Teams selbst angeschrieben. Marchiol hat mir damals geantwortet. Sie waren eine kleine Mannschaft und gaben mir eine Chance, mich bei den Rennen in Italien zu beweisen“, erzählte der 32-Jährige. Ein Jahr später bekam er bei Liquigas einen Stagiare-Vertrag, fuhr dort bis 2014 an der Seite von Fahrern wie Peter Sagan, Ivan Basso, Vincenzo Nibali oder Elia Viviani: „Ich habe die Sprache schnell gelernt und mich relativ gut integriert. Absolute Highlights waren natürlich die Teilnahme an der Vuelta oder bei Paris-Roubaix.“

Das Ende des Teams bedeutete auch die Rückkehr nach Österreich. Denn aus den Mannschaften Garmin-Sharp und Cannondale wurde eine Mannschaft, die heute als EF Pro Cycling bekannt ist. Der Österreicher, der schon ein Angebot von Cannondale am Tisch liegen hatte, wurde für 2015 dann doch nicht verlängert: „Rückbezüglich gesehen, hätte mir das Schicksal manchmal besser in die Karten spielen können.“

Denn schon zu Beginn seiner Karriere erlebte er ähnliches, als er für 2010 seinen ersten Profivertrag bei ELK Haus unterschrieben hatte, sich das Team aber vor Saisonbeginn auflöste und auch in der Winterpause 2016/17 erlebte Krizek einen Tiefschlag, als das Schweizer Team Roth, für das er 2016 fuhr, keine Pro-Continental-Lizenz für die nächste Saison mehr löste und der Österreicher wieder ohne Vertrag dastand.

„Im Endeffekt blicke ich dann doch auf eine erfolgreiche Karriere zurück“, erklärte Krizek, der nicht nur bei den Österreichischen Meisterschaften immer wieder in den Top Ten zu finden war, sondern prestigeträchtige Erfolge abliefern konnte. So gewann er eine Etappe des Baby-Giro und trug das Rosa Trikot des Spitzenreiters, wurde Etappenzweiter bei der Vuelta im Mannschaftszeitfahren oder gewann in seinem Karriereherbst noch die Rhone-Alpes-Isere-Rundfahrt in Frankreich. „Gerne erinnere ich mich auch auf die Europameisterschaften in Glasgow, wo ich im Nationalteamtrikot lange in der Ausreißergruppe fuhr und dann am Ende inmitten der Topstars ins Ziel kam“, so der Wiener.

Bildergalerie (Fotos: Eisenbauer / Krizek privat)

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