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Felix Großschartner / Bora-hansgrohe/Bettiniphoto

Großschartner Neunter der Vuelta: "Die Leistung war der Wahnsinn"

Erstmals in seiner Karriere durfte Felix Großschartner sich auf das Gesamtklassement einer der drei großen dreiwöchigen Landesrundfahrten stürzen. Der 26-Jährige vom deutschen Team Bora – hansgrohe legte bei der Vuelta a Espana eine weitere Talentprobe ab und schaffte es als erst dritter Österreicher in der Geschichte des Rennens, im Gesamtklassement in den Top Ten abzuschließen.

„Ich habe es das erste Mal probiert in der Gesamtwertung etwas zu machen und bin gleich in den Top Ten gelandet. Ich hatte nie einen schlechten Tag gehabt und das gibt mir viel Selbstvertrauen für die Zukunft“, berichtete der Oberösterreicher, der 8:15 Minuten am Ende hinter Gesamtsieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) landete. Damit schaffte er nach Max Bulla, der 1935 Fünfter wurde, und Georg Totschnig, der 1996 Sechster wurde, erst als dritter rot-weiß-roter Fahrer im Klassement einen Top Ten Platz.

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„Ich habe jeden Tag beweisen, dass ich zu den schnellsten Zehn am Berg gehöre. Das gibt mir einen riesigen Schub für die Zukunft“, fügte Großschartner an, der auf der vorletzten Etappe nochmals zwei Plätze einbüßte, da sich der Franzose David Gaudu (Groupama – FDJ) sowie der Spanier David De La Cruz (UAE Team Emirates) noch in die Ausreißergruppe des Tages wagten und deren Effort mit einem Vorsprung von knapp drei Minuten auf die Favoriten belohnt wurde.

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„Die erste Emotion ist Enttäuschung, wenn du noch zwei Plätze in der Gesamtwertung einbüßt. Ich bin stark gefahren, die Leistung war der Wahnsinn, aber die beiden waren halt unter den Ausreißern. Was sollte ich machen“, blickte er auf die 17. Etappe zurück, die mit einem brutalen Schlussanstieg hinauf auf den Alto de La Covatilla nochmals Veränderungen im Klassement mit sich brachte.

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„Ich kann mich ja nicht auf sechs Leute gleichzeitig konzentrieren und dann am Ende noch schnell fahren. So geht’s im Radsport“, analysierte Großschartner, der außerdem mit einem Raddefekt eingangs des Anstieges konfrontiert war: „Das war die wohl ungünstigste Stelle. Es hat viel Energie gekostet, wieder ranzufahren.“

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Am Ende fuhr er, wie schon hinauf zum Angliru, konzentriert seine eigene Pace, orientierte sich dabei nicht an jenen Fahrern, die um den Gesamtsieg kämpften: „Ich hatte ja vor dem Berg schon zwei Minuten am Limit gefahren und wäre dann explodiert, hätte ich mich da angehängt.“

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Das Finale der Vuelta in Madrid ging an Großschartners Teamkollegen Pascal Ackermann. Mit zwei Etappensiegen des Deutschen, mehreren Topplätzen durch Großschartner und seinem Gesamtergebnis konnte das Team Bora – hansgrohe, bei dem gleich fünf Österreicher derzeit unter Vertrag stehen, ein sehr zufriedenes Resümee ziehen wie auch der Marchtrenker selbst. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Abschneiden.“

Text: Peter Maurer
Fotos: Bora - hansgrohe/Bettiniphoto

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