Fünf Österreicher greifen in Frankreich nach den Sternen

02. Februar 2021
Veröffentlicht in Straße

Im Süden Frankreichs, beim Étoile de Bessèges (Stern von Bessèges), beginnt für fünfheimische ÖRV-Profis die Straßensaison 2021. Seit 1971 ausgetragen und seit 1974 in Form eines Etappenrennens, ist das fünftägige Etappenrennen klassischerweise Teil des Auftakts der französischen Radsaison und der UCI Europe Tour. Neben den WorldTour-erfahrenen Profis Lukas Pöstlberger, Felix Großschartner, Patrick Gamper (alle Bora – hansgrohe) und Michael Gogl (Qhubeka – Assos) gibt der erst 21-jährige Tobias Bayer (Alpecin – Fenix) sein Debüt im Trikot seines neuen Teams. Für den Attergauer ist es sein erster Auftritt in der Equipe des neuen und alten Cross-Weltmeisters Mathieu van der Poel bei Alpecin-Fenix.

0202 Bayer I

„Ich freue mich schon sehr darauf. Wir sind auch mit einer starken Mannschaft am Start. Aufgrund der Rennabsagen der letzten Zeit ist die Rundfahrt auch richtig gut besetzt“, erklärte Bayer, der mit dem starken Sprinter und früheren Belgischen Meister Tim Merlier oder dem Paris-Roubaix-Zweitplatzierten von 2018, dem Schweizer Silvan Dillier, im Aufgebot seiner belgischen Mannschaft steht: „Ich bin schon gespannt, welche Aufgaben auf mich zukommen.“ Zuletzt befand er sich mit der ProContinental-Mannschaft in Spanien im Trainingslager. „Die letzten Wochen liefen ganz gut, im Jänner hatten wir ein Teamcamp. Stimmung ist sehr gut und ich fühl mich schon sehr wohl“, beschrieb er seine ersten Erfahrungen mit dem starken Team aus Belgien.

0202 Bayer II

„Grundsätzlich ist die Rundfahrt eher sprintlastig, aber am Ende wartet ein Zeitfahren mit einem drei Kilometer langen Hügelanstieg“, blickte Großschartner auf die Topographie seines Saisoneinstandrennens. Nach der Absage der Valencia-Rundfahrt stießen noch Sprinter Pascal Ackermann und Klassiker-Spezialist Nils Politt in das Team der Raublinger Equipe rund um die beiden Österreicher. „Pascal hat sicher gute Chancen in den Sprints, in der Gesamtwertung können ich und Nils Politt was probieren“, so Großschartner.

Der 27-Jährige hat mit dem Giro d’Italia sowie der Vuelta a Espana zwei große Saisonhighlights, auch die Olympischen Spiele von Tokio sind im Kalender des Marchtrenkers dick angestrichen. Einen Ergebnisdruck für seinen Auftakt hat sich der Oberösterreicher aber nicht gesetzt: „Ich will das Ganze locker angehen. In den letzten Wochen habe ich noch nicht so intensiv trainiert. Ich will gut reinkommen in die Saison und die Etappen mit hügeligem Finale liegen mir gut. Allerdings sieht man erst vor Ort, wie steil die Ankünfte wirklich sind und ob wir die Sprinter da abhängen können“, blickte er Bora-Profi voraus.

Ebenfalls in Frankreich im deutschen Aufgebot findet sich Lukas Pöstlberger wieder. „Nach einer langen Anreise haben wir endlich vor Ort aufgeschlagen. Wir mussten mit dem Bus fahren, denn das Fliegen wird immer komplizierter und anstrengender, aber ich glaube damit müssen wir uns 2021 abfinden“, schilderte der Vöcklabrucker, der sich beim Étoile den letzten Schliff für das Ende Februar stattfindende Klassiker-Opening der ersten Kopfsteinpflasterrennen Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne holen will: „Die Form ist gut, ich freue mich jetzt auf die Rennen.“

Neben der Saisonvorbereitung initiierte Österreichs bislang einziger Giro-Etappensieger eine Hilfsaktion für die Deutsche Kinderkrebshilfe und DEBRA Austria, Hilfe für Schmetterlingskinder. Auf seiner Homepage (https://lukas-poestlberger.jimdosite.com) können Warnwesten mit dem Aufdruck #pöstipower bestellt werden, deren Reinerlös den beiden Stiftungen zu Gute kommt.

0202 Pöstlberger Weste

"Ich freue mich sehr auf den Saisonauftakt", erklärte auch Patrick Gamper. Der junge Tiroler, der in seine zweite Saison bei Bora-hansgrohe geht, wurde ganz kurzfristig in das Aufgebot der Raublinger Mannschaft einberufen. "Meine Vorbereitung war sehr gut und bei den aktuell wenigen Rennen ist es ziemlich cool jetzt eines fahren zu dürfen", so Gamper, der vor allem mit Helferaufgaben in Frankreich eingespannt sein wird: "Es kommt sicher ein wenig auf den Rennverlauf an, aber meine Aufgabe wird es sein, das Feld zu kontrollieren."

Direkt aus einem längeren Trainingsblock reist Michael Gogl nach Frankreich. „Die Rundfahrt ist jetzt Teil meiner Vorbereitung im Prinzip. Wir haben mit Giacomo Nizzolo einen starken Sprinter am Start und wollen mit ihm mitmischen“, blickte der Wolfsegger auf die Teamtaktik von Qhubeka – Assos voraus. Der Österreicher selbst, hofft aber, dass sich auch für ihn einige Chancen auftun. „Das Profil ist aber nicht allzu schwer und am Ende wartet ein kurzes Zeitfahren, wo sich das Klassement entscheiden wird“, so der Oberösterreicher.

Fotocredits: Alpecin-Fenix, Bora-hansgrohe/VeloImages, Qhubeka-Assos

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