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Foto: Reinhard Eisenbauer

Das unbefestige Unbekannte wartet am Sonntag auf ein rot-weiß-rotes Quartett

Am Samstag und am Sonntag finden in Venetien erstmals UCI-Weltmeisterschaften in der neuen Disziplin Gravel statt. Für die Elitemänner warten 194,1 Kilometer, wovon gut zwei Drittel über unbefestigte Schotterwege führen. Mit Sebastian Schönberger, Alban Lakata, Moran Vermeulen und Felix Ritzinger ist ein rot-weiß-rotes Quartett am Sonntag im Männerrennen bei den Profis im Einsatz.

„Man kann ein tolles Event erwarten. Mein ehemaliger Teamkollege Filippo Pozzato hat in den letzten Jahren einige Rennen neu aufgezogen und ich persönlich freue mich, wieder in Italien ein Rennen zu fahren“, erklärte Schönberger, zuletzt bester Österreicher im WM-Straßenrennen in Australien. Wie viele Straßenfahrer folgte er dem Ruf des ehemaligen Straßenprofis Pozzato, der erstmals diese Weltmeisterschaften veranstaltet.

So finden sich Superstars wie Mathieu van der Poel, Peter Sagan oder auch Greg Van Avermaet im Starterfeld des Rennens. „Es ist über 190 Kilometer lang, 30 Prozent davon sind nur auf Asphalt. Das ist mal etwas anderes für den Kopf und ich freue mich auf ein finales Saisonhighlight“, fügte Schönberger an.

Das Gefühl im Regenbogentrikot bei einer Siegerehrung zu stehen, kennt Alban Lakata mehrmals. Drei Mal wurde der Osttiroler Weltmeister im Mountainbike-Marathon und der 43-Jährige will sich in Venetien nochmals mit den Besten der Welt messen. „Die Startliste hat sich mit großen Namen gefüllt. Das ist sicher eine extreme Aufwertung für den neuen UCI-Bewerb. Es wird eine sehr spannende Sache für die Teilnehmer als auch die Zuseher. Vor allem das erste und das letzte Drittel sind sehr selektiv“, berichtete der erfahrene Mountainbiker, der sich die Strecke in Venetien schon im Detail ansah.

Vor allem wird es auch spannend, wie sich die Renntaktik entwickelt, denn Straßenrennen und Mountainbike-Marathons unterscheiden sich stark darin. „Es könnte echt auf den ersten zwei Hügeln schon alles auseinanderfliegen“, meinte Moran Vermeulen dazu. Der Steirer, Gewinner der ÖRV-Radliga im Vorjahr, geht ohne große Erwartungen in das Rennen: „Es wird sicher sehr interessant, wie sich das Rennen entfaltet, ob es sich mehr an einem Straßen- oder einem MTB-Rennen orientiert. Die Gravel-Rennen in Amerika sind viel länger, da gewinnt am Ende sicher immer der stärkste Fahrer. Hier könnte der Cleverste gewinnen.“

Eine weitere spannende Frage wird das Material sein. So verkündete Querfeldein-Superstar Van der Poel schon, dass er auf einem straßenähnlichen Setup unterwegs sein wird. „Ich glaube es wird sicher unterschiedliche Räder geben, von Gravel hin bis zu fast kompletten Straßenmaterial. Das ist sicher auch eine knifflige Aufgabe, hier das richtige zu finden“, erklärt Felix Ritzinger. Der Wiener komplettiert das heimische Quartett am Sonntag.

Im nächsten Jahr soll es dann in Österreich auch erstmals in dieser UCI-Disziplin nationale Titelkämpfe geben.

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