Wiesbauer Radsport-Gourmet - GP Vorarlberg Nenzing

03. Mai 2016
Veröffentlicht in Radliga News

So schnell geht das Auf und Ab im Radsport: nach zwei Renntagen voller Pechsträhnen und desaströsen Vorstellungen in Leonding und Horitschon konnte die Amplatz-BMC-Mannschaft im Ländle wieder befreit auflachen: die Langenloiser konnten wie 2015 in Nenzing den Sieger stellen.

Diesmal gab Andi Bajc, der Bundesliga-Gesamtsieger des Vorjahres, seine Visitenkarte ab. Mit viel Zuversicht blickt die niederösterreichische Mannschaft nun dem Heimrennen in Pöggstall entgegen. Auf dem schweren Rundkurs im Waldviertel wird auch Jan Tratnik sechs Wochen nach seinem Ellbogenbruch sein Comeback geben.

Nenzing, der Gastgeber des GP Vorarlberg und Standort der früheren Sporthauptschule (jetzt Neue Mittelschule), hat im Sport einen guten Klang. Jahrelang hat diese Schule in den 1980er und 90er Jahren die Fußball-Schülerliga dominiert, die damals sehr populär gewesen ist. Jetzt hat sich die NMS Nenzing auf Elektronik spezialisiert und zum insgesamt 6. Mal den österreichweiten „Robocup“ gewonnen, wobei junge Schüler kleine Roboter bauen und entsprechend steuern müssen. Heuer mussten dabei Aufgaben mit abenteuerlichen Hindernissen gelöst werden, so wie sie Filmstar Harrison Ford als „Indiana Jones“ in den gleichnamigen Abenteuerfilmen vorgesetzt bekommt.

Wohl in keinem anderen Veranstaltungsort als Nenzing hätten die Radrennfahrer bei solch schlechtem Wetter eine bessere Zuschauerkulisse vorgefunden. Die Vorarlberger zeigten sich einmal mehr auch bei schwierigen äußeren Umständen als sportbegeistert und zollten den abgekämpften, frierenden Radrennfahrern den gebührenden Respekt. Nenzing wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch 2017 wieder ein großes, würdiges Bundesligarennen am 1. Mai ausrichten.

Vorarlberg ist nicht nur ein gutes Pflaster für den Radsport, auch die Ringer können im Ländle auf eine lange erfolgreiche Tradition verweisen. Da verwundert es nicht, dass „Team-Vorarlberg“ - Lokalmatador Patrick Jäger, in Klaus groß geworden, seine ersten sportlichen Lorbeeren als Ringer verdient hat. Bis zum österreichischen Schüler- und Jugendmeister im griechisch-römischen Stil hat es Jäger gebracht, eher er dann doch seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Radsport, den Vorzug gegeben hat.

Einstimmige Zustimmung aus dem Feld der Fahrer und Betreuer gabs schlussendlich für die Entscheidung der Rennleitung, das Rennen um ein Viertel der Distanz zu verkürzen. Das Thermometer sank im Verlauf des Tages nämlich nochmals um einige Grade, der Regen legte zu, die total ausgefrorenen, zitternden Athleten waren selbst bei der Siegerehrung noch deutlich von den Strapazen gezeichnet.

Im Ländle gabs auch ein Wiedersehen mit Bundesliga-Oldboy Wolfgang Tenor: der bald 46jährige Kapitän von Denzel Cliff Wilding hatte zuletzt mehrere UCI-Rennen mit dem Tandem bestritten, mit seinem (sehbehinderten) Partner Patrick Britzinger belegte er Rang zwölf bei der Zeitfahr-WM in Italien über 4000 Meter.