Foto (c): M. Bihounek

Kette rechts - GP Sportland Niederösterreich - Erlauftaler Radsporttage Wieselburg

Auch wenns für den Tagessieg nicht gereicht hat, Werner Salmen, der sportliche Leiter des Teams Vorarlberg-Santic, bilanzierte am späten Abend des Rennens (Zieleinlauf war um 18:35 h) durchaus positiv. „Wir wollten Max Kuen in der Bundesliga in eine gute Position hieven, das hat er mit Platz zwei auch geschafft, Stephan (Rabitsch, d.Red.) war diesmal wirklich klar der Stärkste.“

Mit den Plätzen zwei, vier und fünf seines Teams kann Salmen leben, „auch wenn die 250 Punkte Rückstand von Kuen auf Rabitsch in den letzten beiden Bundesliga-Rennen wohl kaum mehr wettzumachen sein werden.“

Der angesprochene Tagessieger von Wieselburg hatte vor dem Rennen einigen Streß: sein rotweißrotes Teekanne-Führungstrikot war daheim in Hausmannstätten geblieben; zum Glück konnte Bundesliga-Funktionär Rudi Massak buchstäblich in den Tiefen seines Kofferaums noch ein ebensolches auftreiben – und auch noch in der passenden Größe für Rabitsch !

Ein Auf und Ab der Gefühle hatte die Grazer Mannschaft der Pushbikers zu verzeichnen. Lukas Schlemmer und Valentin Götzinger waren auf eigenen Wunsch schon am Vortag zum Kriterium nach Wieselburg gekommen. Schlemmer hat dieses 40 km-Rennen dann auch gewonnen, Götzinger wurde Dritter, hat dann aber mit einer akuten Infektion beim Bundesliga-Rennen passen müssen. Und Daniel Auer konnte gar nicht erst die Reise nach Niederösterreich mitmachen – zwei Tage, nachdem er das Vizegrad-UCI-Rennen in Ungarn gewonnen hatte, stürzt er beim Training mit dem Mountainbike unglücklich: Schlüsselbeinbruch, damit fällt auch seine Teilnahme an der Straßen-EM in Alkmaar ins Wasser.

Der aktueller Bike-Trial-Weltmeister Thomas Pechhacker, ein gebürtiger Purgstaller, gab nach der Siegerehrung des Grand Prix eine Kostprobe seines artistischen Könnens vor hunderten staunenden Besuchern in Wieselburg. Die unglaubliche Beherrschung seines (Spezial)-Fahrrades macht Lust auf mehr: nachdem der heurige GP Sportland NÖ auch bei den Vertretern der örtlichen Politik auf sehr viel Zustimmung gestoßen ist, darf man sich auf ein (vielleicht) erweitertes Show-Programm im Jahr 2020 freuen, wenn die Erlauftaler Radsporttage erneut in Wieselburg abgehalten werden.

Einen ungewöhnlichen Einsatz hatte die begleitende Rettung beim Grand Prix zu verzeichnen: Ein tschechischer Rennfahrer hatte nach einem Insektenstich einen allergischen Anfall bekommen und wurde unverzüglich ins Krankenhaus nach Scheibbs gebracht. Abkühlung der anderen Art haben manche Rennfahrer auch gleich nach dem Rennen gefunden: weil die Erlauf unmittelbar neben der Zielgeraden vorbeifließt, haben sich gar nicht wenige (vorwiegend junge) Fahrer noch im Renndreß gleich im erfrischend kühlen Fluß “versenkt“.

Mit sehr viel Energie und Umsicht hat Präsidentin Renee Preyler vom RC Steiner Shopping Purgstall die Fäden rund um die heurigen Erlauftaler Radsporttage gezogen. Und so war sie auch gar nicht am Zielgelände anwesend, als ihr Sohn David das Junioren-Rennen gewinnen konnte. Für den BORG-Schüler wars heuer der erste Saisonsieg (als erstjähriger Junior immerhin), sinngemäß aber ein Erfolg der vielfältigen Jugendarbeit bei diesem Klub, der das Rückgrat der Nachwuchsarbeit im niederösterreichischen Verband darstellt.

Das Rennfahren hat er nicht verlernt: Matej Mugerli, eigentlich sportlicher Leiter beim SPORT.LAND Niederösterreich-Team, hat nach fast 18monatiger Verletzungspause wieder ein Bundesliga-Remen bestritten. Der 38jährige Slowene, der in seiner langen Karriere u.a. schon Vuelta und Tour de Suisse bestritten hat und 2017 Bundesliga-Gesamtsieger war, landete in Wieselburg auf dem beachtlichen zehnten Rang – sein lädiertes linkes Knie hat gehalten.

 

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