Eine unglaublich starke Leistung bot heute IAM-Profi Matthias Brändle beim Giro d’Italia. Am Ende fehlten auf der neunten Etappe, dem 40,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren, nur zehn Sekunden zum ersten Etappensieg bei einer Grand Tours! Der Vorarlberg feierte trotzdem mit Rang zwei hinter dem Slowenen Primoz Roglic, der schon beim Prolog Zweiter hinter Tom Dumoulin wurde, einen tollen Erfolg!

Brändle und Roglic profitierten zwar von noch trockenen Bedingungen, denn ist die Leistung des Ex-Stundenweltrekordhalters nicht hoch genug einzustufen. „Ich habe erstmals im direkten Duell Fabian Cancellara geschlagen“, freute sich Brändle, der schon beim Prolog mit Rang neun aufgezeigt hatte. Seit dem Auftakt hatte sich Brändle aber für seine Spezialdisziplin großteils geschont und war als Gesamtvorletzter mit mehr als einer Stunde Rückstand in das Zeitfahren gegangen. Einen zweiten Etappenrang für Österreich bei der Italien-Radrundfahrt hatte zuletzt 1995 Georg Totschnig auf der Königsetappe geschafft.

„Ich habe lange und hart dafür gearbeitet“, sagte Brändle. Er gab aber zu, von den Bedingungen profitiert zu haben. „Heute war das Glück auf meiner Seite, weil ich früh starten konnte.“ Zehn Sekunden Rückstand seien nicht viel, meinte der 26-Jährige. „Aber Roglic hat den Vorteil, zehn Kilogramm leichter zu sein als ich. In den zwei Anstiegen am Ende habe ich zehn Sekunden verloren.“

Als zweitbester Österreicher landete Stefan Denifl auf Rang 25 (plus 2:33), Georg Preidler wurde 114. (5:45), und Riccardo Zoidl belegte mit 6:48 Minuten Rückstand auf Roglic Rang 150. In der Gesamtwertung ist Preidler als 42. weiterhin bester Österreicher.

Das Rosa Trikot konnte der Italiener Gianluca Brambilla knapp verteidigen. Der Etixx-Profi liegt nur eine Sekunde vor seinem Luxemburger Teamkollegen Bob Jungels, dem Sechsten des Zeitfahrens. Der bisherige Gesamtzweite Ilnur Zakarin büßte nach zwei Stürzen und einem Radwechsel viel Zeit ein.