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Fankhauser überrascht alle: Gelb trotz Verletzung

Nach seinem  schweren Sturz auf der gestrigen Etappe war die Irlandrundfahrt für Clemens Fankhauser eigentlich schon mehr Geschichte. Bis eine Stunde vor dem Start der heutigen Etappe war nicht klar, ob der Tiroler mit der geprellten Schulter überhaupt weiterfahren kann. Er hat es getan. Und am Ende des Tages strahlte Clemens Fankhauser sogar im Gelben Trikot vom Podest.


In Irland gibt es manche Heldensaga. Unsere dreht sich heute um einen Fahrer des Tirol Cycling Teams namens Clemens Fankhauser. Die ganze Geschichte: Gestern stürzt Clemens Fankhauser drei Kilometer vor dem Ziel auf die linke Schulter. Der erste Gedanke war: Das fühlt sich genauso an wie Schulterbruch. Gleich nach dem Rennen ging es gestern ins Krankenhaus. Nach drei Stunden Untersuchungen war zwar klar, dass nichts gebrochen war. Dennoch waren die Schmerzen stark und Clemens Fankhauser dachte ans Aufgeben.

Nach einer unruhigen Nacht ging es für Fankhauser heute Vormittag zum Rennarzt. Nach einer genauen Untersuchung diagnostizierte ebenfalls keinen Bruch. Und darum hat Clemens Fankhauser entschlossen, die dritte Etappe der An Post Rás in Angriff zu nehmen. „Das war heute so knapp, dass ich den neutralen Start sogar versäumt habe“, erzählt er von seinem Tag. In der ersten Rennstunde waren die Schmerzen dann wirklich groß. „Ich kann derzeit nicht gescheit auf den Unterlenker greifen, weil die Schulter so inmobil ist.“ Fast wäre Fankhauser dann abgerissen, rettet sich noch in den hügeligen Teil der Strecke und erholt sich langsam. „In den Bergen kommt es nicht so auf den Oberkörper an, da zählen mehr die Beine und die sind in Ordnung“, so Fankhauser.

Am letzten Anstieg gelingt es ihm sogar, mit drei weiteren Fahrern davonzufahren. Kurz vor dem Ziel werden sie allerdings eingeholt, es kommt zum Sprint einer größeren Gruppe. Und hier schafft es Fankhauser, als Vierter ins Ziel zu kommen und sich das gelbe Trikot zu sichern. Gewonnen hat die heutige Etappe der Brite James Gullen.

Fankhauser führt nun die Gesamtwertung mit einem Vorsprung von drei Sekunden hauchdünn an und kann heute nur seinen Teamkollegen danken: „Die haben alles dafür getan, dass ich am Anfang nicht abgerissen bin. Nur so habe ich die heutige Etappe überlebt.“ In der Teamwertung führt das Tirol Cycling Team weiter. Jetzt heißt es, in den kommenden Etappen den hauchdünnen Vorsprung zu verteidigen. „Das wird nicht leicht, die anderen Mannschaften wissen natürlich, dass ich mit Schmerzen fahre. Aber wir werden alles versuchen“, so Fankhauser optimistisch.

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