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Florian König - Foto: Peter Maurer/ÖRV

Florian König neuer Generalsekretär des Österreichischen Radsport-Verbandes

Seit vielen Jahren in verschiedensten Bereichen des Radsports aktiv und bereits seit Jahresanfang 2022 im Verbands-Management tätig, durfte ich mit 1. Oktober die Agenden des Generalsekretärs des Österreichischen Radsport-Verbandes (ÖRV) übernehmen. Mit diesem Offenen Brief möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Gedankenwelt und Visionen für die erfolgreiche Zukunft des Radsports in Österreich geben.

Liebe Radsportfans!

Mit dem Straßenradsport und Mountainbike haben wir aktuell zwei sehr dominante Sparten. In diesen liegt mit Sicherheit auch die Zukunft des Großteils unserer Athletinnen und Athleten. Denn sowohl der Straßenradsport als auch Mountainbike bieten langfristig Möglichkeiten, dass österreichische Radsportlerinnen und Radsportler auch wirtschaftlich Fuß fassen und für ihren Lebensunterhalt sorgen können. Gleichzeitig ist es natürlich gerade hier am allerschwierigsten an die Spitze zu kommen.

Da die Gestaltung des Sportjahresberichtes 2021 schon in meinen Händen lag, weiß ich aber, dass wir in allen unseren acht Sparten sehr erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler haben, darunter Welt- und Europameisterinnen und -meister, die die rot-weiß-roten Farben hochhalten und absolute Aushängeschilder für uns sind. Diesen wollen wir ab sofort mehr Bühne bieten.

Kurzfristig will ich den ÖRV so positionieren, dass wir trendiger werden. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass wir vermehrt auf jene Sparten setzen, die ein junges Publikum begeistern und unseren Sport verbreitern. Viele der heutigen Topstars auf der Straße kommen nicht über eine klassische Straßenausbildung, haben beispielsweise mit BMX oder Cyclocross ihre ersten Erfolge gefeiert.

Der Straßensport ist sicherlich eine der Königsdisziplinen im Radsport, hier lag viele Jahre auch das Hauptaugenmerk des heimischen Verbandes, speziell in der Männer-Elite. Medaillen und internationale Titel wurden zumeist in anderen Sparten geholt. Wenn man sich die Starterzahlen bei nationalen Rennen zuletzt ansah, zeigt es uns klar, dass wir ohnehin gezwungen sind, neue Wege zu gehen.

Auch intern soll sich der ÖRV verändern, seine Organisation als auch seine Kommunikation nach innen wie nach außen muss weiter gestärkt, professionalisiert und transparenter werden. Wir müssen eine Serviceeinrichtung für alle Radfahrerinnen und Radfahrer in Österreich werden und unser Image muss positiver werden. Auch muss es aufhören, dass der Verband immer allein für alles schuldig gemacht wird und als Schmutzkübel dient, wenn sich zum Beispiel keine Vereine für die Austragung einer Meisterschaft finden.

Wir wollen moderner werden, dafür läuft auch aktuell schon ein riesiger Digitalisierungsprozess. Der Weltverband UCI hat zuletzt beim Kongress in Wollongong verkündet, dass weitere sechs Sportarten zu den Multi-Event-Weltmeisterschaften 2027 hinzugefügt werden, darunter auch Gravel und Pump-Track, die wir in unser Programm integrieren und auch Meisterschaften austragen werden.

Auch unsere Frauen, die in den letzten Jahren für die herausragendsten Erfolge gesorgt haben, wollen wir in allen Sparten weiter pushen. Das Um und Auf ist aber natürlich der Nachwuchs, wo wir unsere Starterfelder vergrößern müssen. Diese gilt es mit Vorbildern als auch mit geeigneten Rennserien zu begeistern. Das ist mir, als auch unserem Trainerstab, der sich in den letzten Jahren gewaltig verjüngt hat, mehr als bewusst. Es gilt kreative Lösungen anzustreben, um eine viel zu frühe Spezialisierung zu verhindern und die Kids so breit es geht unseren Sport kennenzulernen lassen.

Ich weiß, dass das große Schritte sind, die wir auf unserem Weg zu einem modernen Radsport-Verband gehen müssen, aber jede Reise beginnt mit einem Schritt und Step-by-Step will ich dieses Projekt anführen.

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