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Valentina Höll gewinnt ihren Heimweltcup - Foto: Monica Gasbichler/Cycling Austria

Mit vollem Risiko saust Valentina Höll souverän zum Heimweltcupsieg

Die Gefühlswelt von Weltmeisterin Valentina Höll explodierte nach ihrer Zieldurchfahrt im entscheidenden Downhill-Run ihres Heimweltcups in Saalfelden-Leogang. Die 21-jährige Lokalmatadorin durfte über ihren ersten Sieg im Regenbogentrikot bejubeln, auf jener Strecke, bei der der finale Sektor ihren Namen trägt und mit der sie bislang eine schicksalshafte Verbindung trug.

„Es war so zäh in Leogang in den letzten Jahren und in den letzten Tagen ist es fast schon zu schön gelaufen. Ich bin so gut gefahren, hatte keine Fehler. Daher hätte ich nicht gewusst, was ich tue, wäre mir jetzt im Finale wieder was passiert“, schilderte die junge Salzburgerin nach ihrem Sieg. Als Qualischnellste verletzte sie sich 2020 bei den Weltmeisterschaften, wurde bei ihrem ersten Eliteweltcup 2021 Zweite nach einem Sturz und verpasste auch 2022 den möglichen und heiß ersehnten Heimerfolg: „Letztes Jahr war es eines der schlimmsten Rennen mental, hat lange gedauert bis ich mich wieder erfangen habe.“

Doch Höll zog sich aus Tief heraus, gewann zwei Rennen und wurde in Les Gets als erster Österreicherin Downhill-Weltmeisterin in der Elite und wurde als Radsportlerin des Jahres vom Verband ausgezeichnet. Vor einer Woche startete sie in ihre Weltcupsaison, als Vierte: „Mit Lenzerheide war ich null zufrieden. Mit dem Feuer in mir, habe ich alles hergebracht, was ich in mir hatte.“

Aber nicht verunsichert, sondern noch motivierter ging sie in ihr Heimevent, dominierte vom Training bis zum Renntag und wurde von ihren Kolleginnen im Ziel empfangen und bejubelt. Auch an ihnen war nicht vorbeigegangen, welchen Druck sich das Aushängeschild des Weltcups in ihrer Heimat ausgesetzt sah.

4,3 Sekunden vor der Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres und der Weltmeisterin von 2020, der Schweizerin Camille Balanche siegte Höll und Rückkehrerin Rachel Atherton komplettierte das Podium, womit die Salzburgerin neben der Heldin ihrer Kindheit stand, die sie selbst noch als Jugendliche in Leogang aus dem Zielraum mitverfolgte.

„Ich bin so schnell gefahren, wie es gegangen ist“, schilderte sie ihren Finalrun und freute sich vor allem über den großen Zuspruch ihrer Fangemeinde: „Es war so cool alle Freunde zu sehen, viele waren bei der WM mit dabei, aber die Community ist gewachsen. Jetzt freue ich mich darauf, mit ihnen zu feiern und heute wird Leogang zerrissen.“

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