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(c) W. Kapfenberger - www.radsportfotos.at

Nachlese Österr. Staatsmeisterschaften Straße Güssing

Genau am Tag der Staatsmeisterschaft wurde Stephan Rabitsch 24 Jahre alt – im Quartier der Felbermayr-Truppe in Fürstenfeld gabs aus diesem Anlass (auch) Sachertorte zum Frühstück.

Ein wenig feiern durfte die Welser Mannschaft dann auch nach dem Rennen: Rang zwei für Ex-Meister Matthias Krizek  war angesichts der starken Besetzung ein durchaus herzeigbares Ergebnis.

Wieder einmal gefordert war Fritz Berein als Motorradpilot für die Fernsehleute. Diesmal war „Magic“ besonders im Stress, weil er gleich für mehrere TV-Stationen als beweglicher bzw. ruhender Pol im Rennen dienen sollte – auch SKY-TV war in Güssing und hat den Tour de France-Startern auf die Beine geschaut. Besonders freut es den Fritz, dass er auch heuer wieder für den ORF mit Kameramann Roman Wihart für hautnahe Szenen während der Österreich-Rundfahrt sorgen darf.

Auch mit  47 Jahren kann man bei einer Staatsmeisterschaft noch gute Figur machen – Brigitte Krebs kanns nicht lassen und landete im Frauenrennen immer noch im Mittelfeld. Dabei hatte die Grazer Versicherungsangestellte im Vorfeld ernste Bedenken, überhaupt an den Start gehen zu können: „Vor sechs Wochen hat mich ein Mountainbiker in der Stadt abgeschossen, meine Schulter schmerzt vom Sturz noch immer“, ist sich die frühere Staatsmeisterin jetzt nicht sicher, ob Güssing nicht doch ihr letzter Auftritt war.  

Im Straßenrennen hatte der spätere Sieger Marco Haller mit seinem Freund und Trainingsgefährten Bernhard Eisel einen uneigennützigen Helfer zur Seite, der sich nach aufopfernder Fahrt bei Halbzeit des Rennens unter die Dusche verabschiedete. Das Duo Haller-Eisel gabs bei diesem Rennen übrigens ein weiteres Mal: im Betreuerwagen für die Auslandsprofis saßen Bernhards Bruder Arnold Eisel als Mechaniker und Marcos Vater Emilian als Chauffeur. Beide waren nur einmal ernst gefordert, als Patrick Konrad Defekt hatte. Nach dem Rennen war der sympathische Kärntner den Tränen nahe, als er seinem Sohn zum Sieg gratulieren konnte.

Für Oberst Andreas Stipsits und seine Motorrad-Mannen vom Landespolizeikommando war die Staatsmeisterschaft die Generalprobe für die Österreichrundfahrt, gemeinsam mit Kollegen aus der Steiermark werden die Burgenländer wieder für die Sicherheit der Rennfahrer auf dem Weg von Wien bis ins Ländle sorgen.

Eigentlich ist die Stadt Güssing ja die Basketball-Hauptstadt Österreichs, der Verein der Güssing Knights krönte sich erst vor einigen Tagen erneut zum Meister der Männer-Bundesliga. Für drei Tage jedenfalls waren Güssing und Umgebung auch die heimliche Radsport-Hauptstadt, etliche Teams sind ja nach dem Zeitfahren gleich im Burgenland geblieben, was auch die Touristiker gefreut hat. Im nächsten Jahr könnte Güssing vielleicht sogar wieder ein Etappenziel der Rundfahrt werden und auch das Zeitfahren könnte erneut in Sulz ausgetragen werden.

Zum Schluss noch die gute Nachricht: der beim Zeitfahren schwer gestürzte Lukas Dünser konnte das Straßenrennen bereits wieder hautnah verfolgen,  er konnte sogar seinen Duratec-Kollegen beim Buffet aushelfen. Als Erinnerung an die Folgen seines Reifenplatzers trägt Dünser Schrammen und  blaue Flecken am ganzen Körper, an Rennfahren ist erst wieder in einigen Wochen zu denken. 

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