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Markus Wildauer - Foto: Mario Stiehl/ÖRV

Reifeprüfung für die Richmond-Junioren im Eliterennen der Männer

Mit einem ganz jungen Männerteam geht es für Österreich am Sonntag in das Straßenrennen in Imola. Neun Runden auf dem schwierigen Parcours warten auf Sebastian Schönberger, Riccardo Zoidl, Felix Gall, Markus Wildauer, Marco Friedrich und Tobias Bayer. Vier der sechs Starter sind noch unter 23 Jahren alt. Da diese Bewerbe aber nicht in Imola ausgetragen wurden und nach der Absage vieler WorldTour-Profis, entschied sich der Österreichische Verband den jungen Fahrern eine Chance zu geben.

"Es geht immer Rauf und Runter und man wird sich nur kaum erholen können. Mit der Elite mitzufahren wird beinhart“, erzählte Markus Wildauer. Der junge Tiroler wurde vor zwei Jahren Dritter bei den Europameisterschaften in der Klasse U23 und ist in Imola erstmals in einem Feld mit den absoluten Topstars seines Sports. Vor fünf Jahren durfte das heimische Team zuletzt über eine WM-Medaille bei den Männern jubeln.

In Richmond wurde Felix Gall völlig sensationell Juniorenweltmeister. Nun steht der Osttiroler, der seit diesem Jahr Profi im deutschen Team Sunweb ist, vor seiner Elitepremiere. "Die Erinnerungen an Richmond sind nach wie vor stark. Es ist ein Erlebnis, dass ich nie vergessen werde. Ich hatte mir keine Chancen ausgerechnet, aber am Ende konnte ich was probieren und alles ist aufgegangen", blickte der 22-Jährige zurück. Im damaligen Juniorenaufgebot fanden sich auch Wildauer und Marco Friedrich, die beide nun auch mit Gall in der Elite zum ersten Mal am Start stehen.

"Das war damals wirklich das Sahnehäubchen für uns", erinnerte sich Friedrich. Vor dem 258,2 Kilometer langen Rennen am Sonntag sind die jungen Athleten etwas nervös: "Es wird eine richtige Schlacht werden." Das ÖRV-Team erwartet harte Kämpfe um die beste Positionierung im Feld. "Das ist der Schlüssel zu einem guten Ergebnis. Die Straßen sind schmal und man kann kaum überholen und die großen Nationen werden sicher sich ganz vorne einordnen und ihre Plätze verteidigen", weiß Zoidl, der für die Fans ein beeindruckendes Rennen erwartet: "Für uns wird es ein megaschwerer Tag hingegen."

Einen wirklich bevorzugten Fahrertyp am Parcours von Imola wird es aber nicht geben. Kletterer und Klassikerspezialisten sind für die knapp 5.000 Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt sicherlich zu bevorzugen. "Es wird das schwerste WM-Rennen, das ich je gesehen habe", meinte Schönberger. Der Oberösterreicher sorgte bei den Europameisterschaften mit einer Schlussattacke für Schlagzeilen, beendete das Rennen dann auf Rang 47, nachdem es in Plouay dann doch zum Massensprint kam.

Das Straßenrennen der Männer beginnt am Sonntag um 09:45 Uhr.

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