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Christina Schweinberger - Foto: Reinhard Eisenbauer/Cycling Austria

Zeitfahren in Tirol, Straßenrennen in Niederösterreich – Der Fahrplan für die ÖM

Ein spannendes Wochenende wartet auf die heimische Straßen-Elite, stehen am Samstag in Tirol die Zeitfahrmeisterschaften und am Sonntag in der Region der Ybbstaler Alpen die Straßenbewerbe am Programm. Die Liste der Favoriten ist bei beiden Disziplinen lang und fast alle heimischen Stars sind mit dabei.

Im Zeitfahren der Männer wird ein enges Duell zwischen Tobias Bayer und Patrick Gamper erwartet. Der Tiroler wird auf den heimischen Straßen hochmotiviert sein, aber auch der Oberösterreicher ist heiß auf seinem ersten Titel. Mit Felix Ritzinger und Maximilian Kabas gibt es auch von den heimischen Kontinentalmannschaften zwei Medaillenkandidaten. Der Niederösterreicher Kabas ist auch der Favorit in der Klasse U23, Titelverteidiger Felix Großschartner verzichtet auf einen Start.

Bei den Frauen war es ein Hundertstelkrimi im Vorjahr zwischen Anna Kiesenhofer und Christina Schweinberger, den die Tirolerin knapp für sich entschied. In ihrer Heimat möchte sie nun den Titel verteidigen. „Ich finde es Wahnsinn, wie schnell ein Jahr vorbeigeht und wir wieder vor den Meisterschaften stehen. Das Zeitfahren wird mein erstes diese Saison sein, aber ich freue mich auch, dass es endlich so weit ist. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht nervös“, erklärte die zuletzt in sehr starker Form fahrende Tirolerin.

Aber auch Kiesenhofer präsentierte sich gut zuletzt, wurde Sechste beim Einzelzeitfahren der Tour de Suisse. „Es wird an beiden Tagen ein harter, aber auch spannender Wettstreit werden. Natürlich würde ich gerne gewinnen, aber das wollen andere auch. Die Konkurrenz ist stark, aber wenn das Gewinnen einfach wäre, dann wäre es ja auch nichts wert. Ich freue mich auf die Rennen“, blickte sie voraus.

Auch im Straßenrennen ist ein Duell der Beiden zu erwarten. Mit Carina Schrempf hat Schweinberger aber eine starke Teamkollegin zur Seite, die sich im Zeitfahren schonen wird um dann zu 100 Prozent im Straßenrennen da zu sein. „Das Ziel ist natürlich das Meistertrikot von Christina am Sonntag zu verteidigen. Nach einem guten Trainingsblock soll die ÖM nun mein letzter Feinschliff für den Giro d’Italia sein, der wenige Tage danach beginnt. Ich bin gespannt, was die Beine nach den zweiwöchigem Trainingslager in La Plagne hergeben“, erzählte die Steirerin.

Sowohl im Einzelzeitfahren als auch im Straßenrennen ist der Kurs nicht nach den Vorlieben von Kathrin Schweinberger gestaltet. Die zweifache Straßenmeisterin sollte man aber trotzdem am Wochenende am Zettel haben, wenn es um die Medaillenvergabe geht. „Der Straßenkurs kommt meinem Fahrertyp nicht gerade entgegen, aber ich freue mich endlich wieder ein Rennen in Österreich fahren zu können und ich werde alles geben. Auch im Zeitfahren bin ich dabei und ich verspreche auf alle Fälle außerhalb der Komfortzone zu gehen“, erklärte sie. In der U23-Frauen wird nur im Zeitfahren am Samstag ein Titel vergeben, da die Athletinnen eine Woche später im Rahmen der erstmals ausgetragenen Vier-Länder-Meisterschaften ihr Straßenrennen in der Schweiz veranstalten, gemeinsam mit Deutschland, der Schweiz und Luxemburg.

Bei den Männern ist die Liste der möglichen Titelkandidaten lange für den Sonntag. Titelverteidiger Großschartner, Bayer, Michael Gogl, Hermann Pernsteiner, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger oder Sebastian Schönberger sind hier zu nennen, aber auch Riccardo Zoidl oder Martin Messner haben Außenseiterchancen auf dem hügeligen Rundkurs mit Schlussanstieg. Gleich sechsmal ist dabei der Anstieg zur Großen Kripp zu absolvieren.

„Die Strecke sieht sehr schwer aus. Es sind fast alle Profis am Start und die meisten sind fit für die Tour. Wir sind auch nur mehr drei Starter, im Vorjahr waren wir ja noch zu fünft. Es sollte also ein spannendes Rennen am Sonntag werden“, so Patrick Konrad, der selbst schon zweimal die heimischen Meisterschaften, 2019 und 2021, für sich entscheiden konnte. „Der Anstieg auf der Runde ist nicht einfach, wir fahren ihn sechsmal, aber entscheidend wird wohl der Schlussanstieg werden. Man muss die richtige Gruppe erwischen, wenn es taktisch wird. An sich sollten die 2.000 Höhenmeter aber nicht zu schwer sind. Es wird eine Topveranstaltung werden und ich will gewinnen am Sonntag“, meinte Gregor Mühlberger. In der Klasse der U23 Männer sollten Alexander Hajek und Benjamin Eckerstorfer die großen Favoriten sein.

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