Der Ecuadorianer Jhonatan Narvaez hat mit seinem Sieg auf der Glockneretappe seine Führung im Gesamtklassement der Tour of Austria ausgebaut. Zum neuen Glocknerkönig kürte sich Jonas Rapp, der auch neuer Träger des Bergtrikots ist. Bester Österreicher im Gesamtklassement ist WSA-Profi Martin Messner.
Die dritte Etappe der Tour of Austria führte von Sillian über den Großglockner nach St. Johann/Alpendorf über 148,5 Kilometer und 3.000 Höhenmeter. Alpendorf war zum 13. Mal Zielort der Tour. Wie in den letzten Tagen war das Tempo von Beginn an enorm. Durch das Pustertal ging es nach Lienz, wo die erste Sprintwertung stattfand. Davor bildete sich eine erste Spitzengruppe, die sehr gut harmonierte. Elf Fahrer absolvierten gemeinsam den Iselsberg, die klassische Anfahrt auf den Großglockner. Mit dabei waren auch zwei Österreicher: der erst 21-jährige Maximilian Kabas sowie Lukas Pöstlberger. Während der Rückstand des Feldes auf rund drei Minuten anwuchs, nahm die Spitze über Heiligenblut die Großglockner Hochalpenstraße in Angriff.
Beim Anstieg zum Hochtor, wo auf 2.504 Metern der Glocknerkönig vergeben wurde, zerfiel die Spitzengruppe. Pöstlberger attackierte und setzte sich mit Rapp ab. Die beiden harmonierten sehr gut, doch zwei Kilometer vor dem Hochtor zog Rapp das Tempo an und konnte nicht mehr folgen. So krönte sich der 28-Jährige zum Glocknerkönig.
Nach der rasanten Abfahrt vom Großglockner auf teils nassen Straßen entwickelte sich an der Spitze ein Verfolgungsrennen: Rapp fuhr als Solist, 1:30 Minuten dahinter folgte Pöstlberger. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel lag der Deutsche mehr als fünf Minuten vor dem Hauptfeld. Doch kurz vor dem Ziel sollten noch ein giftiger Anstieg und dann vor allem der Schlussanstieg hinauf zum Geisterberg. Rund 25 Kilometer vor dem Ziel schloss Pöstlberger zu Rapp auf, während im Hauptfeld Ineos und Alpecin für enormes Tempo sorgten!
16 Kilometer vor dem Ziel war für das Duo der Traum vom Etappensieg vorbei, das Hauptfeld schloss auf. Im Finale setzten die WorldTour-Teams alles auf eine Karte. Am Ende war Ineos-Profi Jhonatan Narvaez wieder nicht zu schlagen. Er setzte sich gegen die beiden Jayco-Fahrer Hagos Berhe und David Pena durch. "Ich bin richtig gut drauf und der Großglockner war super zu fahren. Am Ende hatte ich die meisten Reserven. Für mich zählt jetzt nur noch der Gesamtsieg." Bester Österreicher wurde Messner als Neunter, der unmittelbar vor Riccardo Zoidl ins Ziel kam. "Bis zum Glockner lief für uns alles nach Plan", sagte der 23-jährige Messner. In der Gesamtwertung liegt Messner auf Rang zwölf, Zoidl ist 13ter.