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Patrick Gamper - Foto: Arne Mill/Cycling Austria

Gamper 200 Kilometer beim WM-Straßenrennen als Ausreißer unterwegs und am Ende 22ter

Ein extrem offensives Rennfeuerwerk erlebten die Zuseher in Glasgow beim Straßenrennen der Männer, welches der Niederländer Mathieu van der Poel gewinnen konnte. Er sicherte sich vor Wout Van Aert und Tadej Pogacar die Goldmedaille. Bester Österreicher wurde Patrick Gamper auf Rang 22.

Der Tiroler ging schon früh in die erste Ausreißergruppe, blieb fast 200 Kilometer vor dem Feld und kämpfte sich in dem Ausscheidungsrennen am Ende noch auf Platz 22. Zwischendurch wurde das Rennen in der Anfahrt auf den Schlusskurs angehalten und fast eine Stunde neutralisiert. „Als wir angehalten wurden, haben die Offiziellen uns gesagt, dass sich jemand auf die Straße geklebt hat, und dass es wohl länger dauern wird. Das war schon eine sehr kuriose Situation. Es war kalt, aber wir konnten uns dann in die Autos setzen“, erinnerte sich Gamper.

Die Pause war aber nicht nur für die Ausreißer schwer zu verkraften, sie hatten einen klaren Nachteil, da fast alle Fahrer im Feld vom großen Vorsprung der neun Fahrer an der Spitze informiert wurden. „Als das Feld angehalten wurde, haben viele Teams erfahren, wie groß der Vorsprung der Ausreißer schon war. Dadurch war das ein Nachteil für die Gruppe, denn nach dem Re-Start wurde aggressiv nachgefahren“, erklärte Nationaltrainer Stefan Sölkner.

Nach einer Stunde ging es dann wieder weiter, es wartete ein längerer Anstieg und dann ging es noch auf die finalen Runden in Glasgow. „Die Zwangspause für uns war nicht gut, weil wir dann weniger Vorsprung zugesprochen bekamen, als wir angeblich schon hatten. Und dann haben die hinten Gas gegeben und das Loch zugefahren. Der Re-Start war kein Problem und in der Gruppe war jedem klar, dass wir am Rundkurs zusammenarbeiten müssen. Am Ende haben die hinten aber das Finale früh eröffnet und wir wurden dann schon 70 Kilometer vor dem Ziel gestellt“, schilderte Gamper.

Schon als das Feld auf den Rundkurs kam, taten sich die ersten Lücken auf und die großen Mannschaften wie Belgien und Dänemark veranstalteten ein wahres Ausscheidungsrennen. Immer kleiner wurde das Feld, ehe am Ende nur mehr die Favoriten übrigblieben. „Ich konnte dann noch zwei Runden in der ersten Gruppe bleiben, als dann die nächsten Attacken folgten, bin ich aber dann auch zurückgefallen. Am Ende war ich mit John Degenkolb in einer Gruppe, sprinten hatte ich aber nicht mehr können“, so Gamper, der mit seiner Leistung zufrieden war.

„Ich denke ich habe das Meiste herausgeholt, wir wollten jemanden in der Gruppe haben und bei dem langen Rennen war es auch eine gute Möglichkeit dadurch lange vornezubleiben. Als der Regen einsetzte war es schon sehr rutschig, es gab viele Stürze“, sagte der Tiroler, der 8:30 Minuten Rückstand auf den Sieger ankam. Marco Haller landete auf Platz 31, Michael Gogl auf 35 und Sebastian Schönberger auf 38. Rainer Kepplinger und Lukas Pöstlberger mussten vorzeitig aufgeben, wie auch die früheren Weltmeister Peter Sagan oder Julian Alaphilippe und auch Österreich Rundfahrtssieger Jhonatan Narvaez.

 

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