Ex-Skispringer gewinnt Tchibo-Bewerb Croatia-Slovenia

Geschichten, die nur der Sport schreibt: mit Primoz Roglic (Adria Mobil) stand ein ehemaliger hoffnungsvoller Skispringer beim UCI-1.2. „7th Cycling Race Croatia-Slovenia“, dem vorletzten Rennen der Tchibo Top.Rad.Liga, ganz oben auf dem Siegespodest. Der 24jährige Slowene zählte zu den stärksten Nachwuchshoffnungen im slowenischen Sprunglauf, beendete aber nach einem schweren Sturz in Planica vor sieben Jahren seine Karriere und startete neu durch - als Radrennfahrer. 

Hier glückte ihm in seiner erst dritten vollen Saison der Durchbruch: Etappensieger bei der Aserbaidschan-Rundfahrt, nunmehr der Sieg beim 178 km-Rennen von Zagreb nach Novo mesto. Ausgezeichneter Zweiter wurde der Pinzgauer David Wöhrer (Tirol  Cycling), der im Finish gegen Roglic bei dessem Heimrennen nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Pech dagegen hatte der Steirer Stephan Rabitsch, (Amplatz-BMC) der im Finish mit einem Schaltungsdefekt aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe herausfiel. Diese Gruppe setzte sich schon nach rund 25   Kilometern noch auf kroatischem Staatsgebiet ab und ward bis ins Ziel nicht mehr gesehen. Zeitweilig betrug der Vorsprung dieser Gruppe zu acht Minuten, das Hauptfeld zeigte wenig Ambitionen, zumal die meisten starken Sportgruppen mit einem Fahrer vorne vertreten waren.

Ein hoher Mitfavorit des Tages musste seine Chancen zur Halbzeit des Rennens begraben: Astana-Profi Janez Brajkovic, im Dress des slowenischen Nationalteams, kam bei einer Abfahrt zu Sturz, erlitt so wie einige andere Rennfahrer Prellungen und Abschürfungen.

Der Kampf um den Gesamtsieg der Tchibo Top.Rad.Liga ist verlängert worden und spitzt sich im Finale auf einen Zwei-eventuell sogar Dreikampf zu. In einer taktischen klugen Aktion sicherte sich zunächst der Liga-Cup-Zweite Florian Bissinger (WSA Greenlife) gleich in der Anfangsphase die einzige Sprintwertung des Rennens, kassierte dafür 25 Punkte und schloss zwischenzeitlich damit punktegleich zum Führenden Jan Tratnik (Amplatz-BMC) auf.  Im Ziel wiederum war Tratnik um einige Ränge besser klassiert und geht als Gesamtführender ins Saisonfinale bei der österreichischen Bergmeisterschaft (14.9.) auf den Gaisberg bei Salzburg. Durchaus möglich, dass es dort nun sogar zu einem Dreikampf kommt, denn Patrick Konrad (Gourmetfein Wels), ein starker Bergfahrer, liegt mit 134 Punkten Rückstand weiter in Lauerstellung. Der USA-Heimkehrer war heute als Zehnter auch der Bestplatzierte dieses Trios. 

Ein Comeback gab Josef Benetseder(Tirol Cycling), der frühere Tchibo-Cup-Gesamtsieger war nach einem schweren Sturz samt Beckenbruch und Schulterverletzung fast vier Monate außer Gefecht gewesen und konnte, mit drei Schrauben in der linken Schulter, mehr oder weniger problemlos im Hauptfeld ins Ziel mitrollen. 

Endergebnis  UCI 1.2. “7th Cycling-Race  Croatia-Slovenia”:   178 km,  Schnitt:  42,3   km/h

1. Primoz Roglic, Slo (Adria Mobil) 4:12:26

2.David Wöhrer (Tirol Cycling) 0:24 Sek zurück

3. Matej Marin, Slo (Gourmetfein Wels), 1:17 Sek zur.

5. Stephan Rabitsch (Amplatz-BMC), 4:23 Min.

7. Marin Weiss ((Tirol Cycling), 4:40 Min.

10. Patrick Konrad,  11. Jan Tratnik, 17.Florian Bissinger, alle gl. Zt. 

Stand in der Tchibo Top.Rad.Liga nach acht von neun Rennen:     
1. Jan Tratnik, Slo, (Amplatz-BMC), 888 Punkte
2. Florian Bissinger, D, (WSA Greenlife), 866
3. Patrick Konrad (Gourmetfein) 754

Mannschaft: 
1. WSA Greenlife 171 P. 
2. Tirol Cycling 157 P.
3. Gourmetfein Wels  152 P.

Bester Fahrer der U 23-Wertung:  David Auer (WSA Greenlife),  553 P.

Die Tchibo Top.Rad.Liga 2014 wird mit der österreichischen Bergmeisterschaft am Gaisberg (Sbg) am Sonntag, 14.9. beendet.

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