Wiesbauer Radsport-Gourmet GP Südkärnten/Völkermarkt

Die Rennfahrer hatten es am Wochenende in Völkermarkt besonders eilig. Bereits das traditionelle Diexer Bergrennen wurde bei seiner 30. Auflage mit einem Rekordschnitt von 39,7 km/h gefahren, 24 Stunden später mussten die Betreuer beim GP Südkärnten erneut kräftig Gas geben, um am Hinterrad der Rennfahrer zu bleiben:

4:17:35 Stunden für 194 km (entspricht der Strecke Wien-Graz) bedeuten ein Stundenmittel von 45,5 km/h, was wohl auch durch die idealen äußeren Bedingungen zustande gekommen war: kaum Wind, bedeckter Himmel, Temperatur knappe 20 Grad.

OK-Chef Hans Enzi hat trotz aller finanzieller Engpässe (Land Kärnten muss bekanntlich sparen) wieder ein mustergültiges Rennwochenende auf die Beine gestellt. Obwohl der ursprünglich geplante UCI-1.2. -Status letztlich aufgegeben musste, waren die Starterfelder auch diesmal wieder erfreulich groß. Viele Sportgruppen waren der Einladung, nach Südkärnten zu kommen, gefolgt:  143 Fahrer aus 12 Nationen beim Straßenrennen, eine knappe Hundertschaft sogar auch beim Bergrennen. Ähnlich große Starterfelder wurden auch bei den Nachwuchsrennen gesichtet.

Markus Eibegger wollte eigentlich in Völkermarkt wieder dabei sein. Der Wahl-Oberösterreicher und Vorjahrsdritte war im Frühjahr bei der Taiwan-Rundfahrt schwer gestürzt und musste einen Beckenbruch auskurieren. Just am Vortag des Rennens bekam er Fieber und musste schweren Herzens sein Comeback  verschieben. Dafür wurde Eibegger mit seiner Baku-Mannschaft zur Oberösterreich-Rundfahrt Mitte Juni eingeladen.

maedchenvoelkermarkt2015

Ein ungewöhnliches Gedränge herrschte nach dem Rennen am Siegespodest bzw. unter den Pressefotografen. Bei der Siegerehrung hatte Christopher Enzi nämlich für einen optischen
Aufputz gesorgt: zwei Ex-Missen durften die Erstplatzierten mit den traditionellen Siegerbussis belohnen. Sanda und Tanja wurden vor einigen Jahren zur Miss Bosnien und Miss Kärnten gekürt. Beide leben in Kärnten, das Showbusiness ist für sie längst Geschichte und der Ausflug zum Radsport „hat Spaß gemacht“. Der Grand Prix Völkermarkt, wahrlich ein attraktives Rennen!

Seit Jahren zählen sie zum festen Bestand des Organisationsteams in Völkermarkt: die Motorrad-Kommissare aus Marburg. Die Slowenen kommen allesamt vom traditionellen Radclub Branik Maribor, ihr Chef Branko Rokavec fährt schon seit 25 Jahren als Begleiter bei Radrennen mit. „Leider haben wir in Slowenien immer weniger Rennen“, bedauert er. Ihren Job haben die begeisterten Hobby-Biker wie immer zuverlässig und unauffällig erledigt, auch beim nächsten Wiesbauer-Bundesliga-Rennen am 14.Juni, dem Raiffeisen-GP in Judendorf, werden die Slowenen wieder ihre Runden drehen, um für einen sportlich einwandfreien Ablauf des Rennens sorgen. 

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