Foto (c) www.radsportfotos.at

Wiesbauer Radsport-Gourmet - Finale Schwaz

So wie die Amplatz-Truppe die Saison über aufgetreten war, so hat sie dann auch die Siegerehrung beim Liga-Finale in Schwaz zelebriert, nämlich ordentlich vorbereitet: leuchtendgelbe Kapperln für Fahrer und Betreuer, dazu gleichfarbige T-Shirts, die vom begehrten Gesamtsieg in der Wiesbauer-Radliga künden. Und weil Erich Amplatz Nägel mit Köpfen macht, durfte Andi Bajc auf dem Siegespodest auch echten Champagner verspritzen.

Erich Amplatz, früheres Tischtennis-As aus der Steiermark, hat seinen Radclub erst vor wenigen Jahren aus einem ungewöhnlichen Grund aus der Taufe gehoben: auf ärztlichen Rat sollte der Judenburger etliche angesammelte Kilos dringend abspecken. Daraus ist Passion und letztlich ein erfolgreiches Continental-Team geworden. Erich Amplatz strampelt mittlerweile regelmäßig einige tausend Saisonkilometer gemeinsam mit seinen Schützlingen – wenn für die Rennfahrer lockeres Ausrollen angesagt ist. „Das ist auch für den Teamgeist“, betont er.

Felbermayr-Chef Andreas Grossek trug es sportlich und mit Fassung, dass beim Saisonfinale die rot-schwarze Phalanx aus Langenlois nochmals zugeschlagen hatte. Und kündigt wieder eine starke Welser Truppe für 2016 an: „Amplatz war heuer besser, muss man zugeben, wir hatten leider auch mehr kranke und verletzte Fahrer als geplant und auch die ÖRV-Abstellungen fürs Nationalteam haben uns Punkte gekostet.“

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen: OK-Chef Thomas Kreidl hat sich nach der 19.Auflage der Schwazer Radsporttage bereits mit dem anstehenden Jubiläum 2016 beschäftigt. „Wir möchten einige absolute Spitzenfahrer vergangener Jahre einladen und mit ihnen dann eine Art Showrennen veranstalten“, so der frühere Rennfahrer, dem es heuer ob des deprimierend schlechten Wetters vorbehalten war, für möglichst gute Stimmung unter Fahrern und Betreuern zu sorgen.

Das Kriterium in Schwaz, am Vorabend des Bundesliga-Finales bei strömendem Regen gefahren, brachte bei den Amateuren ein Wiedersehen mit Peter Pichler. Der mittlerweile 46jährige Evergreen aus Oberösterreich konnte eine wohl einmalige Serie verlängern: sechs Mal hat er in der Elite-Klasse das Schwazer Altstadtkriterium gewonnen, nunmehr zum dritten Mal in Folge auch in der Amateurklasse. „Ich komm immer noch so auf 20.000 km im Jahr, mehr bin ich auch zu meinen Elitezeiten nicht gefahren“, so der sportliche Polizist vom Posten Aschach/Donau. Das Eliterennen selbst endete mit dem Sieg eines Tirolers: der Kufsteiner Maximilian Kuen (Amplatz) behielt vor Lukas Pöstlberger (Tirol Cycling) die Oberhand – nur zufriedene Gesichter bei den zahlreichen Zuschauern, die trotz des widrigen Wetters ausgehalten hatten.

 

Drucken